Vimentis - Wahlumfrage 2015
 
  Publiziert von Ka E. am 20.9.2015
   
  Brief an Vimentis
   
  Sehr geehrter Herr Z., sehr geehrter Herr G.

Nach mehrtägigen Bemühungen, konnte ich mich doch noch auf Ihre Website einloggen. Bei der Beantwortung der Fragen beschlich mich mehr und mehr ein Unbehagen. Nachdem ich die Liste Ihrer Fragen zwecks näherem Studium ausdrucken konnte, gestatte ich mir, doch noch meine Meinung zu Ihrer Wahlumfrage zu äussern.

Vorerst danke ich Ihnen und Ihrem Team für die grosse Arbeit, die Sie für die Konzipierung dieser Umfrage leisten.

Bei nochmaliger Durchsicht nimmt das Unbehagen zu. Die Fragen beziehen sich meist auf bereits getroffene oder unmittelbar bevorstehende politische Entscheide. Die Haltung der Parteien und ihrer Kandidaten hiezu ist bekannt. So gruppieren sich Sozialisten und Grüne in einem engen Haufen geschlossen auf der linken Seite des Spiders. Wehe dem Sozialisten oder Grünen, der die Fragen nicht so beantwortet hätte, wie er abgestimmt hat oder wie die Parteivorgabe lautet.

Eindruck: Die Umfrage widerspiegelt die jetzige bekannte politische Konstellation, was so zu erwarten war. Immerhin kriegt man die eigene Stellung bestätigt.

Bei den bevorstehenden Wahlen würde hingegen interessieren was uns die Zukunft bringt. Wie geht es weiter in zur Zeit dominanten Vorkommnissen?

Zur Zeit zeichnen sich Prozesse ab, die in der Zukunft grosse Veränderungen in unserer Gesellschaft zur Folge haben könnten. Seit einiger Zeit schwillt die Zuwanderung nach Europa und in unser Land stark an. Und in der Energiepolitik wurden Prozesse mit unbekanntem Ausgang angestossen. In diesen beiden Bereichen werden in der Zukunft Entscheide anfallen. Die Wähler würden sich interessieren, welche Meinung die Kandidaten hiezu haben, und wie sich diese in zukünftigen diesbezüglichen Entscheidungssituationen verhalten dürften. Weil da die Parteiparolen noch nicht ausgegeben sind, ist hier noch eher eine freie persönliche Meinung zu erwarten. Und der Wähler kann seine Auswahl fundierter treffen.

Und eigentlich müsste auch interessieren, was die potentiellen Wähler zu dieser Thematik meinen.

Ich versuche, mich mit erweiterten, vertieften Fragen zu diesen Problemkreisen an die Meinung und die Absichten heranzutasten.

Zuwanderung

Vor der Formulierung der Fragen zu diesem Bereich hätte ich Ihnen empfohlen, einen Augenschein in der Innenstadt von Basel zu machen, und dort auch das Tram zu besteigen, oder eine Primarschule in Aarburg zu besuchen. Auch hätten Sie eine Autofahrt von Bern nach Zürich, an einem gewöhnlichen Werktag, machen sollen, oder an einem Sommer-Samstag je eine Fahrt von Basel nach Chiasso und zurück. Nützlich wäre auch etwa die Lektüre der Bücher von Oriana Fallaci gewesen.

Den im Folgenden aufgeführten Fragen bzw. Aussagen könnte man mehr oder weniger zustimmen oder sie auch ablehnen bzw. man könnte sie für mehr oder auch weniger richtig halten bzw. man könnte damit mehr oder auch weniger einverstanden sein.

- Die Invasion Europas von Völkern Afrikas und Asiens ist im Gange (seit etwa zehn Jahren ist eine Intensivierung zu beobachten)

- Die Masseneinwanderungsinitiative soll nicht umgesetzt werden (entgegen dem Beschluss von Volk und Ständen)

- Die Schweiz soll jährlich um die Grösse der Stadt St. Gallen wachsen (bei unverminderter Zunahme wird bis zum Jahr 2100 die Zahl von 17 Mio. Einwohner erreicht sein)

- Die Siedlungszone soll ausgeweitet werden (stete Erweiterung der Bauzonen im Gleichschritt mit dem Bevölkerungswachstum)

- Das Autobahnnetz soll ausgebaut werden (6-spurig Ost-West, 6- bzw. mindestens 4-spurig durchgehend Nord-Süd), und die Kapazität des Landstrassennetzes soll erhöht werden

- Das Eisenbahnnetz soll stark ausgebaut werden (im Gleichschritt mit der Bevölkerungszunahme)

- Die übrige Infrastruktur soll stark ausgebaut werden (Schulsystem, Spitäler, im Gleichschritt mit der Bevölkerungszunahme)

- Unser Land soll gesamthaft einen tieferen Lebensstandard in Kauf nehmen (kleineres verfügbares Einkommen weil höhere Steuern zur Finanzierung der Infrastruktur; mehr Arbeitslose, die reduziertes Einkommen haben; mehr Menschen, die nur von Sozialleistungen leben)

- Der Islam soll staatlich anerkannt, also den christlichen und jüdischen Gemeinschaften gleichgestellt werden (kann dann Steuern erheben, Bestrebungen bereits im Gange)

- Für Muslime kann islamisches Recht angewendet werden (Scharia) (heute schon z.T. praktiziert bzw. in der Rechtsprechung berücksichtigt)

Energiepolitik

Vor der Formulierung der Fragen zu diesem Bereich hätte ich Ihnen eine Reise in den Norden Deutschlands empfohlen. Wegen der flächendeckend gebauten Windturbinen sind dort weite Landstriche nur mit eingeschränkter Lebensqualität zu bewohnen.

Die obligate Frage nach dem Atomausstieg (vom Volk nicht beschlossen) wird dem Problem nicht gerecht. Diese Frage ist stark emotionalisiert, nicht zuletzt durch stete Propaganda von behördlicher Seite und gouvernemental ausgerichteten Medien.

Die folgenden Fragen stellen sich hiezu bzw. müssen vom Volk beantwortet werden:

- Sollen in unserem Lande flächendeckend Windturbinen gebaut werden, auf Hügeln und Graten, Abholzung von Wäldern, auch in Naturschutzgebieten (geplant sind rund 2500 Windturbinen)

- Sollen an sonnenexponierten Hängen ausserhalb des Siedlungsgebiets grossflächig Sonnenkollektoren gebaut werden (vorgeschlagen sind z.B. die Südhänge von Monte Rosa, Finsteraarhorn, Walensee)

- Sollen weitere Stauseen gebaut oder bestehende erweitert werden, auch in bis jetzt verschonten Alpentälern (z.B. Greina, Curciusa, Hinterrhein), und sollen weitere Flussstrecken für den Bau von Wasserkraftwerken ausgenutzt werden (z.B. Rheinschlucht, Rheinfall)

- Soll die Forschung im Bereich der Gewinnung von elektrischer Energie aus Kernkraft in unserem Land verboten werden

- Soll die Verwendung/Herstellung von elektrischer Energie aus Kohle oder Gas verboten werden, auch kein Import (Beitrag zur CO2-Reduktion bzw. Erreichung der Klimaziele)

- Soll in unserem Land der Preis für Benzin bzw. Diesel auf 10 Franken pro Liter erhöht werden (so postuliert zur Umsetzung der sog. Energiewende)

- Sollen in unserem (als alleiniges) Land nur noch Elektro-Autos zugelassen werden

- Sollen in unserem (als alleinigem) Land Öl- und Gasheizungen verboten werden

- Soll in unserem Lande jeder Mensch nur noch Anspruch auf höchsten 40 m2 Wohnraum haben (so von Politikern gefordert)

- Sollen alle Häuser in unserem Land mit Zwang voll isoliert werden (Minergie-P-Standard, auf Kosten des Eigentümers)

- Soll auf Fliegen (sehr grosse CO2-Produktion) verzichtet werden bzw. dieses nur in wenigen Ausnahmefällen erlaubt sein, um die 2000 Watt-Gesellschaft zu erreichen (In Zürich ist die 2000-Watt-Gesellschaft beschlossen)

- Sollen die Kernkraftwerke in unserem Lande weiterlaufen, um die autonome Grundversorgung an elektrischer Energie sicherzustellen bzw. als Ersatz neue (mit noch besserem Sicherheitsstandard) gebaut werden

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Anspruchsvoll zu beantworten? Diese Fragen zeichnen sich ab, oder sind bereits gestellt. Volk und Politik werden entscheiden müssen

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Weil zu spät, könnten diese Fragen in einer Nachwahlumfrage gestellt werden, an die Gewählten und an die Wähler, die dann wissen welche Meinung die Gewählten haben. Aber dies dürfte eventuell nicht in Ihr Umfragekonzept passen.

Mit freundlichen Grüssen

Ka E.