E-Mail an Naturschutzorganisationen - Windturbinen
   
  Publiziert von Ka E. am 23.7.2013
   

Geht an
- Fondation Franz Weber
- Greenpeace Schweiz
- Pro Natura
- Stiftung Landschaftsschutz
- WWF Schweiz

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich mache mir grosse Sorgen über die stattfindende Verschandelung der Landschaft durch Windturbinen. Das Verhalten und die Beeinflussung seitens unserer Behörden und grosser Teile unserer Presse sowie Fernsehen, und beispielsweise der BKW, lassen darauf schliessen, dass der Bau von Windturbinen und von Windpärken mit Macht vorangetrieben werden soll.

Durch die gegenwärtigen Schwierigkeiten in der Erdwärmegewinnung dürfte der Druck auf grossflächige Verbauung der Landschaft durch Windturbinen und auch Sonnenkollektoren noch erhöht werden. Dabei wäre die Erdwärmegewinnung aus landschaftsschützerischer Sicht zu befürworten.

Anfangs dieses Jahres habe ich Ihnen über mein Skilanglauf-Erlebnis in den Franches Montagnes berichtet. Über die ganze Strecke waren links und rechts die Windräder über den Tannenwipfeln sichtbar. Der Freizeitwert dieser Landschaft ist stark herabgesetzt, ja zerstört. Ich bin nicht sicher, ob ich weiterhin dort, in einer Art Industrieanlage, langlaufen gehe.

Vor einer Woche machte ich eine Reise in das südwestliche England. Zu meiner Überraschung wurden auch dort mehrere Windpärke hingepflanzt. Nach meinen Feststellungen wurden sie einmal in bestehende Industriegebiete bzw. an deren Rand (Gegend Bristol), oder dann auf Hügel ein bisschen entfernt von der Küste aufgestellt (Cornwall). Wohl um die Tourismusgebiete entlang der Küste nicht zu beeinträchtigen. Wenn man jedoch auf Höhen des National Trail ansteigt (Wanderweg entlang der Küste von Devon und Cornwall) sind die Windturbinen-Pärke in etwa 10 - 20 km auf den flachen Hügeln penetrant sichtbar. Die Verschandelung findet einfach ein bisschen weiter entfernt statt. Auf bestimmten Streckenabschnitten sah ich bis zu drei Windpärke gleichzeitig!

„The landscape is ruined!“ sagte mein englischer Gesprächspartner. Das Unbehagen über diese Veränderung der weiten, leicht gewellten Naturlandschaft durch solche grossflächigen „Industrie-Anlagen“ war ihm anzumerken. Es würde niemandem einfallen, dort je spazieren oder je wieder wandern zu gehen.

Man hört, dass Cameron die Sache stoppen wolle.

Auf einer Wanderung in diesem Frühling im Innern des Apennins (östliches Ligurien) stand in einer sonst unberührten Hügellandschaft ein Windpark mit etwa zehn Windturbinen. Kommentar meines italienischen Wanderfreundes: "Il paesaggio è rovinato!" Das Unbehagen ist greifbar. - Italien ist offenbar auch daran, seine schöne Landschaft in Apulien zu ruinieren.

In der Toscana werden ganze Täler und Hänge grossflächig mit Sonnenkollektoren überdeckt. Auch im Süden Englands stellte sich eine von der Ferne wie als Rebhang aussehende grössere Fläche als von Sonnenkollektoren bedeckt heraus.

Ich vermute, dass da ganz kräftig Subventionen von der EU kassiert werden. Der Bürger hat nichts zu sagen.

Eine Katastrophe! Wir haben doch kein Recht, unsere Naturlandschaft derart zu verändern und zu verschandeln. Und erst noch, ohne das Volk zu befragen, ob es eine derart weitreichende Veränderung seiner Lebensumstände wirklich will.

Es muss verhindert werden, dass ebendies in der Schweiz auch geschieht. In unserem kleinräumigen Land, in dem Geländekammern kaum je weiter als 10 km sind, wäre der optische Verschandelungseffekt noch dominanter.

Ich wünsche Ihnen Erfolg im Kampf gegen diese Verschandelung der Landschaft.

Freundliche Grüsse

Ka E.