Replik Zerstörung der Natur durch Windturbinen
   
  Publiziert von Ka E. am 15.2.2013
   

E-Mail an eine Naturschutzorganisation

Sehr geehrter Herr,

Danke für Ihr E-Mail. Ich habe die beigefügte "Energiepolitik" inzwischen gelesen, insbesondere das Kapitel zur Windenergie.

Es gibt m.E. in der kleinräumigen Schweiz wenige Orte, wo Windturbinen optisch nicht stören könnten. Etwa in oder am Rand von Industriegebieten. Man müsste diese unter gesamtschweizerischer Sicht und Koordination ausmachen.

Sie wollen wohl etwas tun gegen die Verschandelung der Natur durch Windturbinen. Aber man hat den Eindruck, dass dies nur halbherzig geschieht. Angepasst! Haben Sie da aufgegeben? Zwanzig oder mehr Windturbinen sind in den Franches Montagnes hingestellt worden, vom Mittelland her gesehen abgedeckt durch die erste Jurafalte (wohl zwecks Reduktion der Opposition). Die Hochebene der Franches Montagnes ist verschandelt. Nach Ihrem Konzept hätten Sie eingreifen müssen. Aber man hat nichts gehört. Wenn nicht einmal die Naturschutzorganisationen sich mit Nachdruck wehren, wird diese Zerstörung der Natur weitergehen.

In der Fotovoltaik ist ähnliches zu befürchten. Man wird darangehen, nicht überbaute Flächen, Berghänge, und auch Dächer in historischen Dorf- und Stadtkernen mit Solaranlagen zu überdecken. Bestimmt wird auch Druck entstehen, neue Wasserkraftwerke zu bauen, neue Fassung von Gewässern, neue Stauseen in Alpentälern (etwa Rheinschlucht, Greina, Curciusa, Hinterrhein etc.). Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Mut, dies zu verhindern.

Die Einsparung von Energie macht Sinn, aus Kosten- und Wettbewerbsgründen. Unbehagen bewirkt jedoch, wenn man dies mit bürokratischen Zwangsmethoden, Steuererhebungen, oder Verbot von Strassenbau erreichen will. Gerade letzteres macht einen sektiererischen Eindruck. Den menschlichen Drang nach Mobilität wird man nicht aufhalten können.

Man könnte nun noch einige Überlegungen anstellen über diese neue Energiepolitik. Sie basiert auf zwei Dingen, die jedoch als Grund für eine dermassen veränderte, auf Zerstörung der Natur hinauslaufende Energiepolitik ernsthaft zu hinterfragen sind. Einmal die CO2-Reduktion. Die Öl- und Gasproduktion wird weitergehen, über Jahrhunderte (grosse Neuentdeckungen, verbesserte Gewinnungsverfahren). Deutschland und andere Länder bauen Gas- und Kohlekraftwerke oder nehmen solche wieder in Betrieb. Da bewirkt unser Widerstand gar nichts! Und nun, oh Schreck, stellen Klimatologen fest, dass die Welttemperatur sich seit etwa 10 Jahren nicht mehr erhöht hat. Andere Klimatologen fälschen Zahlen.... Und die Klimakonferenzen verlaufen im Sande.... Es wird gar davon gesprochen, dass die Erde sich effektiv in einer Abkühlphase und nicht in einer Erwärmungsphase befindet. - Es ist deshalb sehr unsicher, ob es gelingt - Schweiz gegen alle-, die internationale Gesellschaft zu einem sparsameren Verbrauch von Öl, Gas und Kohle zu bringen, d.h. nur schon eine Stabilisierung des CO2-Ausstosses zu erreichen. Die Schweiz mag dazu einen Beitrag leisten, indem sie auf Gastkraftwerke verzichtet. Ein Verbot von Öl- und Gasheizungen wiederum geht ins Masochistische und Sektiererische.

Zum zweiten, auf unbestimmter Angst, nach einer hohen Welle im Pazifik, die Zehntausende von Toten zur Folge hatte. Sie werden in der Berichterstattung unserer Medien der ausgetretenen Strahlung zugeschrieben, die in Tat und Wahrheit keine Toten verursacht hat.

Feststellung: Die neue Energiepolitik in unserem Land bewegt sich im Irrationalen und Emotionalen. Rationales, naturwissenschaftliches Denken, auch der Naturschutzgedanke, wird verunglimpft und unterdrückt.

In unserem Freitagsclub analysieren und besprechen wir u.a. die Energiepolitik. Ein Mitglied hat kürzlich einen Leserbrief dazu an die BAZ und die NZZ geschickt, die inzwischen auch veröffentlicht wurden. In seinem Buch "Unsere Reise - Vom Menschen und seinen Irrfahrten" (2012 Buchverlag Andrea Stangl, Kapitel "Das Beispiel Fukushima-Daiichi" Seite 129 ff.) hat Hanspeter Bornhauser sich intensiv mit diesem Thema befasst.

Aus historischen Gründen publiziere ich meine Replik in unserem Blog. So wird man vielleicht einmal nachlesen können, dass eine Diskussion stattfand vor dieser Irrfahrt, oder - so hoffe ich immer noch - abgewendeten Irrfahrt unseres Landes.

Mit freundlichen Grüssen

Ka E.