E-Mail an Naturschutzorganisationen - Windturbinen
   
  Publiziert von Ka E. am 27.1.2013
   

Geht an

Stiftung Landschaftsschutz

Pro Natura Fondation

Franz Weber WWF

Schweiz

Greenpeace Schweiz

Sehr geehrte Damen und Herren

Gestern war ich in den Franches Montagnes Langlaufen. Ich startete in Le Cernil, Richtung Westen, Ebene von Les Breuleux - Combe à la Biche - Chaux d'Abel. Schöne Landschaft, einsame Hochflächen ohne Bauten, auch keine uferlosen Zweitwohnungen, Hochmoore (geschützt?), umsäumt von sanften Hügeln mit Tannenwäldern. Wenn man den Blick in die Höhe hebt, was ich beim Langlaufen etwa tue, kommt der Schreck. Auf den sanften Höhen links und rechts reihen sich die Windturbinen aneinander. In der nächsten Lichtung dasselbe, die Räder drehen sich über den Tannwipfeln links und rechts. In Sicht kommt das schöne Juragehöft - zehn Meter daneben eine Windturbine. Nach zwei Stunden drehe ich um und kehre nach Le Cernil zurück, beidseits begleitet von Windturbinen. Es müssen insgesamt über 20, eher 30 Windturbinen sein. Letztes Jahr waren es etwa sechs, bloss auf der südlichen Seite, auf dem Mont Crosin. Die Landschaft ist zerstört, man befindet sich mitten in einem Industriepark. - Bei der Rückfahrt, bei Lajoux, "grüssen" noch die beiden grossen Windturbinen von St. Brais, auf der nächsten Jurahöhe gelegen, über die Tannwipfel....

Wir, auch Sie als Natur- und Landschaftsschützer, sind Zeuge einer beginnenden grossflächigen Landschaftszerstörung. Dies wegen einer hohen Welle im Pazifik und eines schlecht gewarteten Atomkraftwerks. Anzahl Todesopfer: Null!

Die Bewohner von St. Brais macht man lächerlich, als sie sich  - etwa vor einem Monat -  über den Lärm der nahe gelegenen Windturbinen beschwerten und sagten, das halbe Dorf leide unter Schlafstörungen. Sie seien bis jetzt verwöhnt gewesen und hätten sich eben nun an städtische Lärmverhältnisse anzupassen. Über solche Dinge berichtet man in den Mainstream-Medien nicht. Ignoriert wird auch der Bericht in der Weltwoche, wonach durch Windturbinen Millionen von Vögeln und Fledermäusen getötet werden, bis zur Ausrottung bestimmter Arten.

Geplant sind um die 1000 Windturbinen in der Schweiz, allein im Gebiet des Kantons Baselland um die 100. Die Zerstörung der Natur geht weiter.

Von Regierungsseite heisst es, "die Schweiz...." oder "die Schweizer wollen das"! Abstimmungen gibt es keine.

Die Naturschützer schweigen. Ich habe den schrecklichen Verdacht, dass sie gar keine Naturschützer sind, sondern nur als solche getarnt, und angepasst an den herrschenden Mainstream. Sie befassen sich mit Baulücken und übersehen - oder ignorieren - was nebenan geschieht.

Ich bin traurig.

Ich stelle dieses E-Mail auch in unseren Blog. Vielleicht liest es jemand.

Freundliche Grüsse

Ka E.