Irritation - Kernspaltung, Wasserkraft, Klimaerwärmung, Fotovoltaik, Windturbinen
   
  Publiziert von Alfred am 28.9.2011
   
 

Von meiner Herkunft her habe ich, schon seit meiner Jugendzeit, eine grosse Affinität zu Umwelt und Natur.

Die Einführung der industriellen Kernspaltung  - vor 50 Jahren -  erweckte grosse Hoffnungen, dass der stets wachsende Energiebedarf unserer Gesellschaft zu decken sein wird. Der menschliche Erfindungsgeist verbesserte und wird das dabei angewendete Verfahren weiter verbessern und praktisch Hundertprozentig sicher machen. Man wird auch zu Verfahren vorstossen, welche immer weniger Ressourcen verbrauchen (Kernfusion). Die Lagerung der Abfälle muss gelöst werden und ist lösbar. Von den A-Werken werden dank neuen Techniken auch immer weniger und weniger lang strahlende Abfälle  produziert. Und im Übrigen fallen Uranabfälle auch von anderen Anwendungen an, z.B. in der Medizin, und sie werden weiterhin anfallen.

Die Kernenergie sei eine saubere Energie und umweltschonend, sagte man. Die Linke war voll dafür. Sie überzeugte auch mich.

In den vergangenen Jahren wurde auch die Nutzung der Wasserkraft stets ausgebaut. Flusskraftwerke, viele und grosse Staudämme wurden gebaut. Aber langsam besann man sich auf Natur- und Landschaftsschutz. Projekte wurden gestoppt. Z.B. Stauseen im Hinterrhein-Gebiet, in der Curciusa, in der Greina, oder die Fassung der Lütschine und ihrer Zuflüsse im Jungfraugebiet, die Erhöhung der Grimselstaumauer (Verfassungsartikel über Schutz von Moorlandschaften).

Natur und Landschaft sollen nicht noch mehr beeinträchtigt werden. Die Linke war voll dafür. Sie überzeugte auch mich.

Die Klimaerwärmung findet statt, wie Forscher beweisen. Aber auch wir selbst stellen z.B. auf unseren Bergtouren fest, wie die Gletscher in den letzten Jahrzehnten immer kleiner wurden. Eine Hauptursache für diese Erscheinung ist die stets und immer stärker ansteigende Produktion von CO2.

Wenn die Klimaerwärmung gestoppt werden soll, muss die Produktion von CO2 sehr stark reduziert werden. Also keine Gas- oder Kohlekraftwerke. Die Linke war voll dafür. Sie überzeugte auch mich.

Zur Produktion von Strom wurden Photovoltaik-Systeme entwickelt. Sie produzieren Strom sehr unregelmässig d.h. wo bzw. wenn die Sonne mit einer gewissen Intensität scheint. Also nicht unbedingt an Schattenseiten oder im Winter.

Sonnenkollektoren, glänzend und gleissend, sind nicht unbedingt schön anzuschauen. Aus Landschafts-ästhetischen Gründen sollen nicht  ganze Hänge und Hausdächer z.B. in historischen Siedlungen damit bedeckt werden? Die Linke, Natur- und Umweltschützer, war auch da dieser Meinung. Sie überzeugte auch mich.

Auch Windturbinen produzieren Strom. Sehr unregelmässig, also wenn der Wind weht. Sie machen Lärm in sonst stillen Landschaften. Beeinträchtigen die Vogelzüge, vor allem wenn sie auf Übergängen stehen.

Bei meinen Ausflügen in den Jura und in die Alpen beobachte ich, dass die Windturbinen meist stille stehen. Windparks sind hässliche Fremdkörper in der Natur, machen unberührte Landschaften zu einer Art Industrielandschaft. Die Linke war auch dieser Meinung. Sie kämpfte gegen Windparks in exponierten und unberührten
Landschaften. Dies überzeugte auch mich.

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Dies alles gilt nicht mehr!

Seit einem Erdbeben in fernen Landen.

Die Ängste einer falsch informierten Bevölkerung werden geschürt  und ausgenützt. Die Ziele in Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz werden fallen gelassen. Kehrtwendung um 180 Grad.

Ich bin irritiert. Und traurig.

Geht es der Linken doch knallhart um Macht in diesem Staate? -  Siehe Parteiprogramm.